Belege der Vernichtung und Biografien stehen im Zentrum des Katalogs. Die Sammlung ist ein Ergebnis einer langjährigen Recherche in Gedenkstätten und Archiven (Auschwitz, Dachau, Buchenwald, Sachsenhausen, Mauthausen, Ravensbrück, Internationaler Suchdienst Arolsen, Bundes Archiv Berlin, Stadtarchiv Wien, Bundespolizeidirektion Graz, Jugendamt Graz, Amt der Oö. Landesregierung, Gemeinde Kirchstetten, Ollersbach, Neulengbach und diverse Pfarrämter in Österreich. Transportlisten, Häftlingslisten, Todesanzeigen, Häftlings-Personal-Karten, Haftbestätigungen, Geldkarten, Medizinische Experimente, Messkarteien, Häftlingsfotos, Meldekarteien, Polizeiprotokolle, Geburts/Sterbematrikeneinträge und Opferfürsorge-Akte). Auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden Roma und Sinti erfasst und schließlich in die Vernichtungslager deportiert und ermordet.
Die Leserinnen sollen am Beispiel der Familiengeschichte der Autorin begreifen, dass es sich um reale Menschen handelt, um Menschen mit einer einzigartigen Biografie und Verfolgungsgeschichte. Sichtbar soll auch die Auswirkung der Verfolgung und Ermordung auf die nächste Generation werden. Mittels Korrespondenz auf verschiedenen Ebenen, entsteht eine Gegenüberstellung die nicht nur herausfordert, sich mit den präsentierten Tätermaterialien kritisch auseinander zu setzen, sondern die gleichzeitig ein empathisches Verstehen unterstützt und eine differenzierte Selbstreflexion anregt.
Diese Publikation ist in der ERSTE Stiftung Bibliothek verfügbar.