Die Essaysammlung von Tomáš Pospiszyl mit dem Titel Asociativní dějepis umění (An Associative History of Art) folgt seinem Buch Srovnávací studie (Comparative Studies) [Agite/Fra, Prag 2005]. Es ist eine Sammlung frei miteinander verknüpfter Texte, die ausgewählte Beispiele tschechischer Nachkriegskunst in chronologischer Reihenfolge aus ähnlicher methodologischer Sicht analysieren.
Während Pospiszyl in seinen Comparative Studies argumentierte, dass Kunstwerke auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs, die auf den ersten Blick Ähnlichkeiten aufwiesen, in Wirklichkeit gar nicht so leicht miteinander in Verbindung gebracht werden konnten, da sie einen unterschiedlichen kulturellen und politischen Hintergrund hatten, konzentriert sich die jüngste Sammlung von Texten auf das allgemeinere Verhältnis von Kunstwerken zu der sie zum Zeitpunkt ihrer Schaffung umgebenden Realität und im Besonderen auf den generationsübergreifenden Dialog zwischen einzelnen KünstlerInnen.
Warum kehren zeitgenössische KünstlerInnen zu Verfahren oder einem visuellen Stil zurück, der vor vielen Jahrzehnten bereits von anderen KünstlerInnen formuliert wurde? Bedeutet dies eine Abkehr vom Projekt der Moderne oder, im Gegenteil, den Versuch, sich zurück auf die Wurzeln zu besinnen? Entscheidend für die Analyse ist die Einbindung der ausgewählten Werke in bestimmte künstlerische Medien und deren Kombinationen und Überschneidungen. Ebenso wie das erste Buch vergleichen auch diese Texte Werke, die in Beziehung zueinander stehen oder Ähnlichkeiten aufweisen und Fragen nach der Allgemeingültigkeit der methodologischen Verfahren aufwerfen. Manche Texte wurden überarbeitet und als erweiterte Versionen von Beiträgen gestaltet, die auf internationalen Konferenzen gehalten oder im Ausland veröffentlicht wurden; der Großteil besteht jedoch aus neuem Material.
Diese Publikation ist in der ERSTE Stiftung Bibliothek verfügbar.