Das Imperium schlägt zurück?
Es ist nun bereits über ein Vierteljahrhundert her, seit die Sowjetunion formal aufgehört hat zu existieren. Dennoch zeigt der Niedergang dieses ehemaligen Imperiums auch heute noch vielerlei Nachwirkungen. So lassen sich viele gegenwärtige Probleme, von politischen bis hin zu sozialen und ökonomischen Spannungen in den ehemaligen Sowjetrepubliken, einzig vor dem Hintergrund dieses immer noch nachwirkenden historischen Prozesses verstehen.
Ausgangspunkt der Ausgabe ist das von tranzit.at initiierte Projekt „The Empire Strikes Back?“, im Zuge dessen im Herbst 2016 eine Gruppe von Intellektuellen, UrbanistInnen, ArchitektInnen, AktivistInnen und anderen AutorInnen durch Städte wie Jerewan, Tiflis, Chisinau, Moskau, Minsk und Kiew gereist ist. Im Mittelpunkt stand dabei, neben lokalen Bestandsaufnahmen, eine Untersuchung der strukturellen Gemeinsamkeiten, die sich hinter Beschreibungskategorien wie „postsowjetische Gesellschaft“ verbergen. Diese wurde anhand verschiedener urbaner Situationen auf ihre lokale Eigenart und die immer noch laufenden Transformationsprozesse hin untersucht. Aus der gemeinsamen Vergangenheit im „Imperium“ und der getrennten, obgleich geteilten Erfahrung der postsowjetischen Stadt sollten nicht zuletzt Modelle einer gemeinsamen Zukunft erkennbar werden.
Ein Projekt des Goethe-Instituts und von tranzit.at in Chişinău, Kiew, Minsk, Moskau, Tiflis und Eriwan