Július Koller, UFOnaut, Skeptiker und gewitzter Spielchenspieler, ist eine der zentralen Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in der Slowakei. Das Buch Galéria Ganku zeichnet die Geschichte eines seiner wichtigsten künstlerischen Projekte nach. Seine fiktive Galerie befand sich auf einem bei Bergsteigern beliebten Hochplateau der Hohen Tatra. Zwar wurde kein einziges Werk je dort ausgestellt, ging es doch vielmehr um die Vermittlung von Gedanken und Ideen, die sonst in der Kunst keinen Platz gefunden hätten.
Das Projekt entwickelte sich aus der beharrlichen Arbeit vieler Jahre, in denen sich die Mitwirkenden in privaten Wohnungen in Bratislava trafen. Das Buch über die Galerie Ganku entstand aus Gesprächen mit den TeilnehmerInnen als ergänzender Katalog zu Kollers fiktiver Institution. Darin finden sich Fotografien, Zeitungsausschnitte, Collagen, Zeichnungen und Texte aus vielen privaten und öffentlichen Quellen. Die Printmedien und Kultur des Hochgebirgstourismus der 1970er- und 1980er-Jahre in der damaligen Tschechoslowakei werden in ihrer ganzen Vielschichtigkeit untersucht. Hier wird ein Künstler beleuchtet, dessen Arbeitsmethoden bis heute inspirierend sind.
Diese Publikation ist in der ERSTE Stiftung Bibliothek verfügbar.