Von September 2011 bis März 2012 organisierte das Lemberger Zentrum für Stadtgeschichte Ostmitteleuropas die Ausstellung Home: A Century of Change, die die Geschichte des Wohnens in seinen kulturellen und sozialen Dimensionen sowie seinen politischen und ideologischen Zusammenhängen im 20. Jahrhundert erforschte. Die Ausstellung thematisierte das Zuhause als einen facettenreichen Ort, der im ost- und mitteleuropäischen Kontext komplexe politische, ideologische, nationale, kulturelle und geschlechterspezifische Historien in sich birgt. Unter Einbeziehung globaler wie auch regionaler Zusammenhänge richtete die Ausstellung den Fokus auf das Beispiel Lemberg und bot Gelegenheit, sich mit der Neuprägung und Transformation des Begriffs „Zuhause“ im 20. Jahrhundert zu beschäftigen.
Die Publikation ist das Ergebnis dieses Bestrebens, folgt inhaltlich dem strukturellen Konzept der Ausstellung, umfasst aber auch Materialien, die nicht gezeigt wurden. Der erste Teil widmet sich allgemeinen Aspekten des Themas, wie etwa Modernisierung, Design und Wohnungspolitik. Im zweiten Teil werden fünf grundlegende Funktionseinheiten eines Zuhauses veranschaulicht. Jede dieser Einheiten wird in ihrer Beziehung zu einem bestimmten wesentlichen sozialen und kulturellen Aspekt betrachtet: der Flur (öffentlich/privat), der Wohnbereich (Komfort), die Küche (Geschlecht), das Bad (Hygiene) und das Schlafzimmer (Intimität). Besonderes Augenmerk wird auf eine Reihe von historischen Haushaltsgeräten gelegt – vom Fernsehapparat bis zum Staubsauger, um ein intuitives visuelles Verständnis dessen zu vermitteln, wie das 20. Jahrhundert die Funktionalitäten und Ästhetik unserer Wohnwelten verändert hat.
Diese Publikation ist in der ERSTE Stiftung Bibliothek verfügbar.