Good Times, Bad Times, der Titel der ersten Einzelausstellung von Anna Jermolaewa in Polen, war einer Fotoserie entlehnt, die eine urbane Alltagssituation einfängt: Vor dem Hintergrund einer grauen Fassade sitzen Tauben auf den Zeigern einer Wanduhr und es stellt sich heraus, dass Viertel vor drei eine bessere Zeit ist, sich dort auszuruhen, als fünf Minuten vor fünf.
Zugleich bezieht sich der Titel auf die seit 1992 ausgestrahlte deutsche TV-Seifenoper Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Die Publikation dokumentiert Werke aus den vergangenen fünf Jahren und rückt jüngere, sehr persönliche Produktionen in den Blickpunkt. Neben Projekten über die aktuelle oppositionelle Bewegung in Russland werden politische Arbeiten gezeigt, die sich mit der persönlichen Biografie der Künstlerin befassen – den Höhen und Tiefen des Lebens, seinen Rückschlägen und kleinen Erfolgen. Mit Texten von Andrea B. Braidt zur Konstruktion von Beziehungen zwischen Mensch und Tier in Anna Jermolaewas Arbeiten, von Ekaterina Degot über die sich ändernde Haltung der Künstlerin gegenüber Kunst und Politik sowie mit Gesprächen mit der Künstlerin und der Psychologin Valeria Mukhina.
Diese Publikation ist in der ERSTE Stiftung Bibliothek verfügbar.