Das Buch bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Erbe von Piotr Piotrowski (1952–2015), der zu einer der Hauptfiguren im Diskurs sowohl der ostmitteleuropäischen Kunstgeschichte als auch der globalen Kunstgeschichte geworden ist. Es konzentriert sich auf einen Aspekt seines Schreibens, der dem internationalen Publikum weniger bekannt ist: sein Interesse am politischen Engagement von Kunst, Künstlern und Kunsthistorikern und seine Hingabe an Fragen der Demokratie. Diese Eigenschaften standen immer im Mittelpunkt seiner kunsthistorischen Schriften und seiner Tätigkeit als Kritiker, Kurator, Museumsdirektor und Bürger. Es betont auch die Bedeutung der Freundschaft und die Rolle, die sie in der Praxis der Kunstgeschichte spielt. Piotrowskis gewinnende Persönlichkeit zog eine beträchtliche Anzahl von Menschen an und ermöglichte ihm den Aufbau langjähriger Beziehungen, die sich gegenseitig beruflich und persönlich auswirkten.
Das Buch wurde nach Piotrowskis frühem Tod zusammengestellt und enthält Beiträge polnischer und internationaler Wissenschaftler, die einen Einfluss auf Piotrowskis intellektuelle Entwicklung hatten, sich als zu seiner Denkschule gehörend identifizierten oder seinen Einfluss auf ihr kritisches und historisches Schreiben anerkannten: seine Lehrer, Schüler und Kollegen, mit denen er zeitlebens zusammengearbeitet hat. Sie bieten einen Einblick in verschiedene Perioden in Piotrowskis akademischer Arbeit und präsentieren nicht nur die Entwicklung seiner intellektuellen Biographie, sondern auch der ostmitteleuropäischen Kunstgeschichte. Die enthaltenen Aufsätze profitieren von der engen Zusammenarbeit ihrer Autoren mit Piotrowski in der Vergangenheit oder zumindest von zahlreichen Diskussionen mit ihm, was diesen Band in seiner Kombination aus wissenschaftlichem Diskurs und subtilen privaten Obertönen einzigartig macht.