The Cynics Republic – A Score by Pierre Bal-Blanc

20 years of Kontakt

Von

13/11/24

Bis

01/12/24

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums geht die 2004 gegründete Kontakt Sammlung eine Kooperation mit dem Palais de Tokyo in Paris und der französischen Nationalsammlung Le Centre national des arts plastiques (CNAP) ein. Das gemeinsame Ausstellungsprojekt The Cynics Republic legt ein besonderes Augenmerk auf jene utopischen Momente und Ideen, die in die dematerialisierte Kunst – darunter Performances, Happenings, Mail-Art, experimentelle Poesie und Soundarbeiten aus den 1960er und 1970er Jahren – eingeschrieben sind und welche einen großen Teil der Bestände der Kontakt Sammlung ausmacht.

Die Ausstellung The Cynics Republic, gestaltet von Pierre Bal-Blanc, untersucht die Ursprünge „performativer Praktiken“ bis hin zur Antike, als die philosophische Schule der Kyniker erstmals aufkam. Damit gelingt es Pierre Bal-Blanc den Kontext performativer Praktiken von der Antike bis zur Gegenwart herzustellen und die Formen des antiken Kynismus – Wahrheit, Bedürfnislosigkeit, Beharrlichkeit, Ernsthaftigkeit und freie Sexualität – neu zu bewerten. The Cynics Republic schlägt einen Performanceansatz vor, der über die Disziplinen Film, Text, Musik und Performance sowie Philosophie und Kritik hinausgeht.

Es werden Fragen nach Zukunftsszenarien sowohl aus künstlerischer als auch aus institutioneller Perspektive aufgeworfen. Letztere beziehen sich auf die Klimakrise und Ressourcenknappheit, was sich letztlich auf aktuelle Praktiken in der Konzeption und Durchführung von Ausstellungen auswirkt. Nicht zuletzt deswegen liefert The Cynics Republic einen neuen Ansatz: Anstelle einer repräsentativen Ausstellung physischer Kunstwerke im Palais de Tokyo werden dort dematerialisierte Werke aus der Kontakt Sammlung in Dialog mit den Werken aus der französischen Nationalsammlung des Centre national des arts plastiques (CNAP) gestellt. Eine Praktik, die weder emissionsreiche Kunsttransporte noch ressourcenintensive Ausstellungsdisplays erfordert.

Július Koller, Contact, Human-Nature-Objects-Materials (Antihappening), 1969, Kontakt Sammlung

In enger Zusammenarbeit mit Künstler:innen und Theoretiker:innen wird die Ausstellung jeden Tag und jede Woche erneuert und bietet ein anspruchsvolles, dreiwöchiges Programm für Besucher:innen.

Mit Werken von: Boris Achour, Milan Adamčiak, Pierre Bal-Blanc, Beatrice Balcou, Eva Barto, Sammy Baloji, Marie Cool Fabio Balducci, Bazile-Bustamante, Cezary Bodzianowski, Geta Brătescu, Stuart Brisley, Victor Burgin, Nina Canal, Attila Csernik, Josef Dabernig, Anna Daučíková, Brice Dellsperger, Goran Djordjević, Stano Filko (Daniel Grúň), Robert Filliou, Constantin Flondor, Petar Fradelić, Ivan Ladislav Galeta, Marcus Geiger, Delia Gonzalez – Wolfgang Gonzalez, Tomislav Gotovac, Ion Grigorescu, Friedl vom Gröller, Igor Grubić, Gržinić/Šmid, Nilbar Güreş, Trajal Harell, Tibor Hajas, Markus Heltschl, IKHÉA©SERVICES, Dean Inkster, Sanja Iveković, Anna Jermolaewa, Florence Jung, Lenio Kaklea, Július Koller, Katalin Ladik, Nadia Lichtig, Rick Lowe / Maria Papadimitriou, Paul Maheke, Svetlana Maraš, Teresa Margolles, Marianne Marić, Vlado Martek, Jean-Charles Massera, Dominique Mathieu, Mara Mattuschka, Dalibor Martinis, Dóra Maurer, Miodrag Miloševič, Efthimos Moschopoulos, OHO (Luka Savić – David Nez), Rosalind Nashashibi, Paul Neagu, Manuel Pelmuş, Friederike Pezold, Norbert Pfaffenbichler, Rainer Oldendorf, Roman Ondak, Adrian Paci, Mihovil Pansini, Pope.L, Karol Radziszewski, Jimmy Robert, Matthieu Saladin, Georgia Sagri, Shikeith, Cally Spooner, Mladen Stilinović, Sergei Tcherepnin mit Pamelia Stickney, Elisabeth Flunger, Philipp Quehenberger, Artjom Astrov and Michaela Kisling, Hans (Ashley) Scheirl, Hans Scheugl, Albert Serra, Mark Ther, La Tierce – Sonia Garcia, Séverine Lefèvre, Charles Pietri, Raša Todosijević, Slaven Tolj, Loreto Martínez Troncoso, Štěpán Tuček, les gens d’Uterpan, Jiří Valoch, Vătămanu/Tudor, VIER5, Marie Voignier, Jeff Wall Production, Clemens von Wedemeyer, Lois Weinberger, Franz West, Mariana Xenofontos, Želimir Žilnik, Artur Żmijewski.

Kontakt Video Klub

Der Kontakt Video Klub wurde von der kroatischen Organisation „Kinoklub“ inspiriert. Dieser wurde 1928 in Zagreb als einer der ersten Amateurfilmklubs der Region gegründet. In den 1950er-Jahren entwickelte er sich zu einem wichtigen Veranstaltungsort für Filmvorführungen und Diskussionen, der sowohl von renommierten kroatischen Filmemacher:innen wie Mihovil Pansini, als auch von Performancekünstler:innen wie Tomislav Gotovac besucht wurde. Im Rahmen der Ausstellung The Cynics Republic präsentiert Kontakt auf seiner Website einen eigenen „Video Klub“ mit einer Reihe von Videos und Filmen, die von Pierre Bal-Blanc ausgewählt wurden die während der Laufzeit der Ausstellung wöchentlich wechseln.

Titelbild: Anna Daučíková, Ordinary Voyeurism – A Woman, Central Station L’viv, 1996, Kontakt Sammlung

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Florian Bauer

Direktor Social Finance, Nachhaltigkeit und Innovation
Florian Bauer zeichnet seit 2023 für die Bereiche Social Finance, Nachhaltigkeit und soziale Innovation in der ERSTE Stiftung verantwortlich. Davor war er über 13 Jahre lang im Bereich NGO & Social Entrepreneurship tätig. Florian leitete die Partnerschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz REEEP, eine internationale multilaterale NGO, die den verstärkten marktbasierten Einsatz erneuerbarer Energien und effizientere Energienutzung in Entwicklungsländern zum Ziel hat, und war Managing Director & COO des Impact Hub Vienna.   Von 2020-2023 schloss Florian für die Semantic Web Company (SWC), einem führenden Anbieter von semantischen KI-Lösungen, strategische Allianzen mit wichtigen Partnern und unterstützte die Entwicklung innovativer Anwendungen semantischer Technologien.
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