Die fünfte Ausgabe der Kyiv Biennale wird international sein und in Kyiv, Iwano-Frankiwsk, Uschhorod, Berlin, Wien und Warschau stattfinden.
Wien
Hauptausstellung: Augarten Contemporary, Scherzergasse 1A, 1020 Wien
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr
Freier Eintritt
Andere Veranstaltungsorte:
hoast, Große Sperlgasse 25, 1020 Wien / IG Architektur, Gumpendorfer Straße 63B, 1060 Wien / Laurenz, Linke Wienzeile 36/1c, 1060 Wien / Neuer Kunstverein Wien, Rennweg 110, 1030 Wien / Never At Home, Sachsenplatz 4–6, 1200 Wien / Ve.Sch, Gumpendorfer Straße 95, 1060 Wien / Waffen Franz Kapfer, Heinestraße 3, 1020 Wien
Angesichts des brutalen russischen Angriffs auf die Ukraine schien die Möglichkeit eines umfassenden Biennale Projekts in Kyiv lange Zeit mehr als ungewiss, wenn nicht gar undenkbar. Doch die Kyiv Biennale 2023 wird stattfinden. Im Oktober startet mit Auftakt in Kyiv und Wien eine Serie von Eröffnungen, die 2024 in Berlin endet. Konzipiert ist die Biennale als europäisches Ereignis, das in Zusammenarbeit mit führenden europäischen Institutionen im Bereich der zeitgenössischen Kunst, mit Ausstellungen, Diskursveranstaltungen und öffentlichen Programmen in einer Reihe von ukrainischen und Städten in der EU realisiert wird.
Anstatt das Projekt aufzugeben und sich damit der Logik des Krieges zu unterwerfen, die alles Zivile angreift, erneuert die Kyiv Biennale ihre Gründungsidee eine multizentrische Initiative in einer europäischen, vernetzten und solidarischen Form zu sein. Kunstinstitutionen in der Ukraine, in Kyiv, Iwano-Frankiwsk und Uschhorod organisieren Präsentationen und Veranstaltungen in ihren gefährdeten, aber funktionierenden Infrastrukturen. Museen und Ausstellungshallen in Berlin, Warschau und Wien – als Hauptausstellungsort – sowie in anderen europäischen Städten haben trotz des kriegsbedingten späten Planungsbeginns ihre Räume und Plattformen für Ausstellungen und Veranstaltungen mit ukrainischen und internationalen Künstler*innen sowie für diskursive, performative und pädagogische Aktivitäten freigemacht. Diese Institutionen bilden ein kuratorisches Konsortium, um einen gemeinsamen konzeptionellen Rahmen zu schaffen, innerhalb dessen sie autonom ihre jeweiligen Projekte für die Kyiv Biennale entwickeln.
Wie kann ein Land im Krieg politische, soziale, kulturelle und gesellschaftliche Themen aufgreifen, und wie in Form einer Kunstbiennale? Die Erfahrungen von Künstler*innen und des kulturellen Feldes in der Ukraine sind heute zutiefst geprägt von den Traumata des Krieges, von Vertreibung, vom fehlenden Zugang zu grundlegenden Ressourcen – und in vielen Fällen von einem Leben unter militärischer Besatzung oder der direkten Beteiligung am bewaffneten Widerstand. All dies sind existenzielle Herausforderungen für die Gegenwart, aber auch für die Zukunft der Kunst- und Kulturproduktion in der Ukraine.
Die Kyiv Biennale 2023 ist sich dieser Herausforderungen bewusst. Ihre Intention ist es, die ukrainische Künstler*innengemeinschaft, die durch den Krieg geteilt und über ganz Europa verstreut ist, wieder zu integrieren und ihre Akteur*innen zu befähigen, gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen über die kulturellen, sozialen und ökologischen Herausforderungen, denen sich die Ukraine derzeit gegenübersieht, zu arbeiten und zu reflektieren, gleichzeitig aber schon jetzt Bilder und Szenarien für deren offene und emanzipatorische Zukunft in einem globalen Kontext zu entwerfen.
Die in den vier vorangegangenen Ausgaben entwickelte Strategie der Kyiv Biennale integriert künstlerische Produktion, kritisches Wissen und soziales Engagement. Dies erscheint umso wichtiger in einer Zeit des Notstands, in welcher „Kuratieren“ über seine zeitgenössische Bedeutung als eine künstlerische und organisatorische Praxis hinausgehen und sich wieder seiner ursprünglichen Bedeutung der Hilfe, der Wiederherstellung und Rehabilitation bewusst sein muss. Daher soll diese in europäischer Solidarität veranstaltete Kyiv Biennale 2023 nicht nur ein zeitlich begrenztes Event sein, sondern vielmehr der Auftakt eines mehrjährigen internationalen Langzeitprojektes, einer „Kyiv-Perenniale“.
Die Kyiv Biennale 2023 wird vom Visual Culture Research Center Kyiv in Zusammenarbeit mit tranzit.at (Wien), tranzit.org (Bratislava, Budapest Bukarest, Cluj, Iasi, Prag und Wien), dem Museum für Moderne Kunst in Warschau, dem Museum Crisis Center (Lviv), Other Edges, Dovzhenko Center (Kyiv), Asortymentna Kimnata (Ivano Frankivsk) und Sorry, No Rooms Available (Uzhgorod) in einem kuratorischen Konsortium konzipiert und organisiert.
Rahmenprogram
Kurator*innenführungen:
Samstag, 14 Uhr; Treffpunkt: Augarten Contemporary
Sonntag, 14 Uhr; Treffpunkt: Neuer Kunstverein Wien
Die Teilnahme ist kostenlos
Tourdaten November
Sa 11/11, So 12/11, Sa 18/11, So 19/11, Sa 25/11, So 25/11
Vienna Art Week: Fr 17/11, 15 Uhr @ Augarten Contemporary
Tourdaten Dezember
Sa 2/12, So 3/12, Sa 9/12, So 10/12, Sa 16/12, So 17/12
Konzert FlügelnWund I
Termin: So, 12. November ab 16.30 Uhr
Veranstaltungsort: Augarten Contemporary, Eintritt frei
Viktor Andriichenko, Stimme und Geige; Natalia Lynnyk – Bratsche; Michael Babics – Cello
Moderation: Irene Suchy
Werke von Arvo Pärt, Zoltan Almashi, Valentin Silvestrow
Ein Projekt von maezenatentum.at
Konzert FlügelnWund II
Termin: Sa, 16. Dezember ab 16.30 Uhr
Veranstaltungsort: Augarten Contemporary, Eintritt frei
Ensemble REIHEZykan+; Katharina Adamczyk, Sopran; Johanna Zachhuber, Alt; Richard Klein, Tenor;; Gebhard Heegmann, Bass; Viktor Andriichenko, Violine; Michael Mautner, Leitung
Moderation: Irene Suchy
Werke von Otto M. Zykan / Michael Mautner: Ping Peng Peng / doit on douter Karmella Tsepokolenko / Serhij Zhadan: Woher schwarzer Tross Maria Gstaettner / Maria Lassnig: Lasso
Kurt Schwitters / Michael Mautner: Ursonate
Patricia Kopatchinskaja: FlügelnWund
Mehr Informationen hier: tranzit.at / news / kyiv-biennial-2023