Seien Sie dabei, bei der diesjährigen Preisverleihung des Igor Zabel Awards am 29. November um 20.30 Uhr im Sokol Houses, Tabor in Ljubljana. Der Preisverleihung geht ein zweitägiges Seminar am 28. und 29. November 2024 voraus. Es findet im Museum of Modern Art+Museum of Contemporary Art Metelkova in Ljubljana statt.
Das diesjährige Programm orientiert sich an Igor Zabels unterstützender, fürsorglicher und kooperativer Arbeitsweise im Bereich Kunst und Kultur. Wir leben in einer Ära zunehmender Krisen und Katastrophen, die menschliches und nicht-menschliches Leben schädigen und welche zu unterdrückender und gewalttätiger Politik und Ideologien führen. In diesem Kontext feiert das Veranstaltungsprogramm lebensbejahende Kunstpraktiken. Im Besonderen jene, die Kooperationen aufbauen, emanzipatorische Vermächtnisse aktivieren und sich gegen Unterdrückung und Diskriminierung, Zynismus und Resignation wehren.
Programm
Die diesjährigen Preisträger:innen des Igor Zabel Awards und der Stipendien werden ihr Werk vorstellen und darüber diskutieren, wie Kunst und Theorie aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa in Zeiten zunehmender Krisen einen positiven Beitrag leisten können.
Donnerstag, 28. November 2024
Seminar | Tag 1
15:00 – 16:30, Museum of Modern Art (MG+), Cankarjeva 15, Ljubljana
Transformative Cultural Practices
Vortragende: Irfan Hošić, Ovidiu Ţichindeleanu; Moderatorin: Kristina Božič
Freitag, 29. November 2024
Seminar | Tag 2
10:00 – 12:30, Museum of Modern Art (MG+), Cankarjeva 15, Ljubljana
Locally Situated Knowledge Production
Vortragende: Edit András, Natalija Vujošević; Moderatorin: Bojana Piškur
Preisverleihung
20:30 – 22:00, Sokol House, Tabor 13, Ljubljana
Preisträgerin 2024
Die Jury hat Edit András den diesjährigen Igor Zabel Award in Anerkennung ihres außergewöhnlichen Beitrags zu anti-hegemonialen Diskursen über osteuropäische Kunst und Kunstgeschichtsschreibung verliehen. Ihr Denken und Schreiben betont die Bedeutung lokaler Bedingungen und Besonderheiten und fördert eine nuanciertere und lokalisierte Umsetzung kritischer Theorien. Sie ist zugleich auch eine kritische Analytikerin der post-sozialistischen Verhältnisse und hat viel über Nationalismus und Populismus im Zusammenhang mit Kunst und Kultur geschrieben und gelehrt. Als fortschrittliche und kritisch-feministische Kuratorin, Forscherin und Autorin sowie als radikale Stimme gegen die Autokratie ist András eine der engagiertesten Verfechterinnen der zeitgenössischen visuellen Kunst und Kultur in Ungarn und der weiteren Region Ost- und Mitteleuropa.
Stipendiat:innen 2024
Irfan Hošić, Kurator, Kritiker und künstlerischer Leiter von KRAK, Zentrum für zeitgenössische Kultur, Bihać (Bosnien und Herzegowina), in Anerkennung seiner inspirierenden Fähigkeit, Kunst, Bildung und Gemeinschaftsbildung miteinander zu verbinden, sowie seiner Herangehensweise, neue Initiativen vorzuschlagen, sie zu leiten und ihnen den nötigen Anstoß zu geben, damit sie sich entwickeln und sich auf die Gesellschaften auswirken, in denen sie ansetzen
Ovidiu Ţichindeleanu, Philosoph und Kulturtheoretiker, Kurator, Übersetzer und Redakteur mit Sitz in Kopenhagen (Dänemark), für seine außergewöhnliche Fähigkeit, Verbindungen über Disziplinen und Geografien hinweg zu schaffen, sein beeindruckendes Werk an theoretischen Texten und öffentlichen Vorträgen, die ein tiefes Engagement für kulturelle und soziale Fragen widerspiegeln, und sein Engagement für die Einbeziehung osteuropäischer Künstler in internationale Kulturveranstaltungen
Natalija Vujošević, Künstlerin und Kuratorin aus Montenegro, in Anerkennung ihrer bedeutenden Forschung, Historisierung, Aktivierung und Kontextualisierung von marginalisierten, aber weltweit einzigartigen Kunstsammlungen und Archiven aus der sozialistischen jugoslawischen und post-jugoslawischen Zeit
Igor Zabel Award
Der Igor Zabel Award würdigt die außergewöhnlichen Leistungen von Kuratoren, Kunsthistorikern, Theoretikern, Schriftstellern und Kritikern im Bereich der bildenden Kunst und Kultur in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Benannt zu Ehren des renommierten slowenischen Kurators und Kunsthistorikers Igor Zabel (1958–2005), wird der Preis, eine Initiative der ERSTE Stiftung (Wien), seit 2008 alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der ERSTE Stiftung und des Igor Zabel Association for Culture and Theory (Ljubljana) verliehen.
Gewinner:innen der vorherigen Preisverleihungen:
- 2022, Bojana Pejić, Kunsthistorikerin, Kunstautorin und Kuratorin, lebt und arbeitet in Berlin
- 2020, Zdenka Badovinac, Kuratorin und ehem. Direktorin der Moderna galerija in Ljubljana
- 2018, Joanna Mytkowska, Kuratorin und Direktorin des MoMA in Warschau
- 2016, Viktor Misiano, russischer Kurator, Kunstautor und Herausgeber
- 2014, Ekaterina Degot, russische Kuratorin und Kunstautorin, derzeit künstlerische Leiterin des steirischen herbst Festivals in Graz
- 2012, Suzana Milevska, Kuratorin und Kunstautorin, lebt und arbeitet in Skopje
- 2010, Piotr Piotrowski (1952–2015), polnischer Kunsthistoriker
- 2008, What, How & for Whom (WHW), kroatisches Kuratorenkollektiv
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