Im April 2020, war die Ausstellungseröffnung Ecologies of the Ghost Landscape, The Word for World is Forest (Ökologien der Geisterlandschaft, Das Wort für die Welt ist der Wald), kuratiert von Borbála Soós in den Ausstellungsräumlichkeiten von tranzit.sk geplant. Die Ausstellung reflektiert den Zustand einer Welt, die unter den Folgen der Klimakrise, dem Wald- und Artensterben leidet und in der nur die Erinnerungen an verlorene oder fast ausgestorbene Arten und Empfindungen bestehen bleiben.
In der Zwischenzeit wurde ein Teil des Projekts als Reaktion auf die Verbreitung von COVID-19 online organisiert . Es bestand aus Lesegruppen, textuellen und audiovisuellen Beiträgen, die von Borbála Soós und teilnehmenden Künstlern kuratiert wurden.
Die Ausstellung wird am 11. Juni Uhr im physischen Raum eröffnet und wird bis 31. Juli dauern. Abgesehen von der Ausstellung besteht die Möglichkeit während des Events einen kleinen Garten gegenüber von Tranzit zu entdecken, der normalerweise nicht zugänglich ist.
Teilnehmende Künstler: Maria Thereza Alves, Petra Feriancová, Oto Hudec, Gerard Ortín, Hanna Rullmann & Faiza Ahmad Khan, Petr Štembera
Der Ausgangspunkt für diese Ausstellung ist ein globaler Notfall, der aus einer sich entfaltenden ökologischen Krise hervorgeht und auf den gewaltsamen Prozess der grassierenden Entwaldung zurückzuführen ist, der eine Fortsetzung der imperialen Methoden der territorialen Kontrolle darstellt. Der Fokus liegt an der massiven Umgestaltung der Wälder und kann als Symptom unserer anthropozänen Epoche angesehen werden. Diese Ausstellung ruft die Geister verlorener oder fast ausgestorbener Arten, Wälder und Empfindungen auf.
Die fortschreitende koloniale und kapitalistische Expansion ist der Haupttreiber für die Entwaldung und den Artenverlust, denen lokale Lebensräume zum Opfer fallen. Diese Prozesse unterbrechen unsere lange Beziehung zur ontologischen Vielfalt des Waldes, die voller Verbindungen, Zeitlichkeiten und Perspektiven sind, eine Beziehung, die Kulturen und sogar Sprache definiert. Daher wird in dieser Ausstellung der Wald als eine Ökologie verstanden, die menschliche und nichtmenschliche Wesen sowie die damit verbundenen Kultivierungs-, sozialen und kulturellen Praktiken, Politik, Spannungen und Kriege umfasst.
Es werden Ideen zum Wiederaufbau und zur Renaturierung als Vorschläge mit unterschiedlichen Zielen und Interessen dargestellt. Einerseits ist der Wiederaufbau eine visionäre Strategie für das Management von Ökosystemen, bei der bestimmte Schlüsselarten in Lebensräumen mit geringer biologischer Vielfalt (aufgrund menschlicher Eingriffe) wieder eingeführt werden. Es startet Prozesse, die erneut zu einer reichen Ökologie führen. Ohne die Vergangenheit zu romantisieren, hat der Wiederaufbau das Potenzial, reichhaltige, dynamische und belastbare Ökologien zu schaffen. Rewilding (Renaturierung) kann in einem erweiterten sozialen, politischen und aktivistischen Sinne verstanden werden.