Die Ausstellung The Cleaner wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin konzipiert und ist die erste große europäische Retrospektive von Marina Abramović. Sie feierte 2017 ihr Debüt im Moderna Museet (Stockholm, Schweden) und war anschließend im Louisiana Museum of Modern Art (Humlebæk, Dänemark), im Henie Onstad Kunstsenter (Oslo, Norwegen), in der Bundeskunsthalle (Bonn, Deutschland), in der Fondazione Palazzo Strozzi (Florenz, Italien) und im Centre of Contemporary Art „Znaki Czasu“ (Toruń, Polen) zu sehen. Die Ausstellung in Belgrad ist die letzte Station der Tour und von einzigartiger Bedeutung, da sie die Rückkehr der Künstlerin an ihren Geburtsort bedeutet. An jenen Ort, an dem ihre Karriere begann und an dem sie 1975 zuletzt eine Einzelausstellung im Salon des Museums hatte.
Die Ausstellung zeigt chronologisch alle Phasen der facettenreichen fünfzigjährigen Karriere der Künstlerin. Sie beginnt mit ihren frühen Gemälden (1960-1969) und konzeptuellen Arbeiten (1970-1972), gefolgt von ihren Soloauftritten (1973-1975) und Arbeiten, die gemeinsam mit ihrem ehemaligen Partner Ulay (1976-1988) entstanden sind, eine Periode in der sie internationale Anerkennung erlangte. Schließlich markiert die Solokarriere der Künstlerin von 1991 bis 2017 ihre Etablierung als eine der größten Künstlerinnen der Gegenwart. Die Ausstellung zeigt über 120 Kunstwerke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Objekte, Fotografien, Audioarbeiten, Videoinstallationen, Filme, Szenografien, Wiederaufführungen und Archivmaterialien. Unter den ausgestellten Werken befinden sich anthologische Werke der Performance-Kunst (Rhythms, 1973-1974; Lips of Thomas, 1975; Relational works, 1976-1977; Nightsea Crossing, 1982-1986) sowie repräsentative Stücke aus Abramovićs neuestem Werk (Balkan Baroque, 1997; The Artist is Present, 2010).
In einem Life-Performance-Teil der Ausstellung inszeniert Abramović historische Performances neu, durchgeführt einmal täglich von lokalen und internationalen Künstlern und Performern. Darüber hinaus umfasst die Ausstellung Arbeiten, die eine aktive Beteiligung des Publikums erfordern.
Im Rahmen der Ausstellung hält Marina Abramović einen öffentlichen Vortrag und eine Meisterklasse für junge Künstler.
Das Begleitprogramm von The Cleaner umfasst Filmvorführungen, Vorträge über Performancekunst und Führungen durch die Ausstellung.
Marina Abramović (Belgrade, 1946)
st eine der größten Performance-Künstlerinnen unserer Zeit und die wohl einzige Vertreterin der Generation radikaler Performer der 1970er Jahre, die noch immer auf dem Gebiet der Performancekunst tätig ist. Im Laufe ihrer Karriere hat Abramović die Grenzen der Performancekunst immer wieder herausgefordert und mit verschiedenen Formen und Genres wie Körperkunst, Beziehungsperformance, Langzeitperformance, autobiografischer Performance, partizipativer Performance und Re-Performance experimentiert. Ihre Performances haben die Grenzen der physischen und psychischen Ausdauer des Körpers, die sozialen Stereotypen und Tabus, die kulturelle und geschlechtsspezifische Identität unermüdlich auf die Probe gestellt und gleichzeitig eine starke emotionale Wirkung auf das Publikum erzeugt. Diese Performances sind komplexe Bedeutungsstrukturen, die sich aus der Verflechtung von Buchstäblichem und Symbolischem, Materiellem und Geistigem, Physischem und Mentalem, Intimem und Öffentlichem, Repetitivem und Veränderlichem, Tatsächlichem und Virtuellem zusammensetzen.
Performancekunst ist für Abramović die Kunst der Transformation, die durch den Austausch von Energien zwischen Performer und Publikum entsteht. Es ist die Kunst des „Reinmachens“, die die Fähigkeit besitzt, das Erleben des Selbst, Anderer und des Kollektivs sowie das Verhältnis zum Leben grundlegend zu verändern. Das Oeuvre der Künstlerin weist auf eine ständige Suche nach Methoden und Techniken hin, die die Energie von Menschen, Objekten und Handlungen freisetzen.
Die Ausstellung wird lokal vom Museum of Contemporary Art in Belgrad organisiert.
Die Ausstellung wird vom Moderna Museet, Stockholm, in Zusammenarbeit mit dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk und der Bundeskunsthalle, Bonn produziert.
Kurator in Belgrad: Dejan Sretenović (MoCAB)
Kuratiert von Lena Essling (Moderna Museet), mit Tine Colstrup (Louisiana Museum of Modern Art) und Susanne Kleine (Bundeskunsthalle).
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