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29. April 2025
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»Lehren aus Europa«: Verhinderung und Umkehrung des demokratischen Rückfalls
29. April 2025
ERSTE Stiftung, 1100 Wien
In den letzten zehn Jahren haben populistische Parteien in ganz Europa und den Vereinigten Staaten an Zulauf gewonnen. In einigen Ländern stellen sie bereits die Regierung. Auch in Österreich stand die populistische Freiheitliche Partei kurz davor, den Kanzler zu stellen. Angesichts dieser Entwicklungen lohnt es sich, einen genaueren Blick auf Mittel- und Osteuropa zu werfen, wo populistische Parteien seit geraumer Zeit an der Macht sind oder waren.
Viktor Orbán regiert Ungarn seit 2010 und hat das Land in einen «illiberalen» Staat verwandelt. Robert Fico führt die benachbarte Slowakei in die gleiche Richtung. Beide Staats- und Regierungschefs sehen sich jedoch zunehmendem Gegenwind durch neue Herausforderer und öffentliche Proteste ausgesetzt. Polen und die Tschechische Republik haben bereits gezeigt, dass populistische Amtsinhaber besiegt werden können, aber beide Länder halten in diesem Jahr Wahlen ab, die zeigen werden, wie nachhaltig dieser Wandel sein wird. Auch in Rumänien steht bald eine richtungsweisende Entscheidung an, wenn am 4. Mai erneut Präsidentschaftswahlen abgehalten werden, nachdem diese zuvor wegen angeblicher russischer Einmischung annulliert wurden.

Wir wollen uns eingehender mit den Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa befassen und aus unterschiedlichen Erfahrungen lernen. Welche Strategien gegen Populismus haben funktioniert und welche nicht? Was sind die Anzeichen und Schritte für einen demokratischen Rückschritt und was sind die Herausforderungen einer erneuten Demokratisierung nach einer populistischen Herrschaft? Und wie werden sich die Maßnahmen der neuen US-Regierung auf die Dynamik in der Region auswirken?
SPEAKERS
Karolina Wigura
ist Ideengeschichtlerin, Soziologin und Journalistin. Sie ist Vorstandsmitglied der Kultura Liberalna Foundation in Warschau und Senior Fellow des Center for Liberal Modernity in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die politische Philosophie des 20. Jahrhunderts und Emotionen in der Politik sowie Soziologie und Ethik der Erinnerung, insbesondere Übergangsjustiz, historische Schuld und Versöhnung.
Oana Popescu-Zamfir
is the director and founder of the GlobalFocus Center, one of the most prominent foreign policy and security think tanks in Romania and an associate researcher with the European Council on Foreign Relations. She also directs the Democratic Resilience Index project, the first instrument to assess democratic resilience in a given country, which allows for cross-country comparison and monitoring.
Zsuzsanna Szelényi
ist Direktorin und Gründerin des GlobalFocus Center, einer der bekanntesten außen- und sicherheitspolitischen Denkfabriken in Rumänien, und assoziierte Forscherin beim European Council on Foreign Relations. Sie leitet auch das Projekt «Democratic Resilience Index», das erste Instrument zur Bewertung der demokratischen Widerstandsfähigkeit in einem bestimmten Land, das einen länderübergreifenden Vergleich und eine Überwachung ermöglicht.
Alle drei Rednerinnen sind Alumni des Programms »Europe’s Futures«, einer gemeinsamen Initiative der ERSTE Stiftung und des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), die sich der Wissensbildung und der Generierung von Ideen widmet, die sich mit zentralen Herausforderungen befassen, mit denen Europa und die EU konfrontiert sind.
Martina Bachler, Moderation
Press Officer of the Boards, ERSTE Foundation
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Die Veranstaltung wird in englischer Sprache gehalten.
Die Veranstaltung ist Teil einer Diskussionsreihe, die im Anschluss an die Veröffentlichung des Buches »Lessons from Europe« mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, das gegenseitige Verständnis zwischen Ost- und Westeuropa zu fördern.
Titelbild: Buchcover Lehren aus Europa © Thomas Steinlechner